Vorzeitiger Ruhestand | 26. Januar 2021
Von einem vorzeitigen und zugleich finanziell sorgenfreien Ruhestand träumen viele Menschen – sei es um den eigenen Hobbys mehr Zeit zu widmen, die Welt zu erkunden, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen oder schlichtweg das Gefühl zu genießen, finanziell unabhängig zu sein. Frühzeitig dem Berufsleben den Rücken kehren und dennoch den Lebensstandard zu halten, ist aber alles andere als ein einfaches Unterfangen.
Der Wunsch des vorzeitigen Müßiggangs ist nicht nur in Deutschland weit verbreitet, weltweit streben immer mehr Menschen das Ziel der finanziellen Unabhängigkeit an. Vor allem unter den so genannten Millennials, also der Generation, die in den frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden, hat die sogenannte FIRE-Bewegung zuletzt mehr und mehr Anhänger gefunden. Die Abkürzung „FIRE“ steht für „Financial Independence, Retire Early“, zu Deutsch: Finanzielle Unabhängigkeit, früh in Rente. Aber auch bei der Generation 50plus ist selbstverständlich der Wunsch groß, möglichst viel Geld auf die Seite legen zu wollen, um diese Ersparnisse am Kapitalmarkt anzulegen und davon letztendlich ihr Leben zu finanzieren.
Fakt ist: Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit ist steinig. Und: Wer sich ausschließlich auf die gesetzliche Rentenversicherung verlässt und nicht rechtzeitig privat vorsorgt, wird seinen Lebensstand im Ruhestand sicherlich nicht halten können – schon gar nicht, wenn ein vorzeitiger Abschied vom Berufsalltag angestrebt wird. Im Gegenteil: So kommt eine Studie des Prognos-Instituts im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft zu dem Ergebnis, dass zwar in den kommenden gut 20 Jahren der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung von heute 18,6 auf etwa 24 zulegen werde, auf der anderen Seite aber das Bruttorentenniveau von 46 auf 39 Prozent schrumpfen könnte. Demnach erhalten Rentner/innen 2040 im Durchschnitt nicht mal mehr zwei Fünftel von dem, was sie vor ihrem Eintritt in den Ruhestand verdient haben.
Solche und auch andere Studien geben zwar einen guten Überblick darüber, dass die gesetzliche Rente grundsätzlich nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter halten zu können. Sie helfen aber kaum, wenn es darum geht, die persönliche Situation einordnen zu können und die entsprechenden Weichen zu stellen.
Auch wer über das entsprechende Finanzwissen verfügt und viel Zeit investiert, wird Schwierigkeiten haben, seinen vorzeitigen Ruhestand in Eigenregie exakt zu planen. Schließlich gibt es auf dem Weg hin zum vorzeitigen, finanziell sorgenfreien Müßiggang einige unvorhersehbare Ereignisse zu berücksichtigen. Dazu zählen etwa die Inflation, die Lebenserwartung oder die Renditen in den Vorsorgeverträgen.
Auch im Rahmen dieses Beitrags ist es daher nicht möglich, jedem einzelnen Interessenten seinen Weg in den frühzeitigen Ruhestand aufzuzeigen. Die Berechnungen der LAUREUS AG-Experten zeigen aber eines ganz deutlich:
Was sowohl die Millennials als auch die Generation 50plus bei ihren Planungen rund um einen finanziell sorgenfreien Ruhestand häufig außer Acht lassen, sind der Pflegefall oder weitere existenzzerstörende Risiken, die im Nu den Traum von einem vorzeitigen Ruhestand in einen Albtraum verwandeln können. Sich ausschließlich mit dem Vermögensaufbau zu beschäftigen, ist daher sicherlich zu kurz gedacht. Um einen unbeschwerten Ruhestand zu genießen, bedarf es einer umfassenden Planung. Unser Fahrplan für einen sorgenfreien Ruhestand zeigt auf, worauf zu achten ist und bietet Ihnen eine gute Grundlage, um das weitere Vorgehen mit Ihrem Finanzberater zu planen.