Dread-Disease-Versicherung | Gastautor: Thomas Potthoff | 26. August 2021
Eine schwere Krankheit kann jeden jederzeit treffen. Es kann also gar nicht früh genug damit begonnen werden, finanziell vorzusorgen. Schließlich ist ein schwerer Schicksalsschlag für alle Beteiligten ohnehin schon eine sehr belastende Situation. Es gibt also durchaus gute Gründe, sich näher mit einer sogenannten Dread-Disease-Versicherung zu beschäftigen.
Schätzungen zufolge erkranken allein in Deutschland jährlich über eine Million Menschen schwer. Etwa 270.000 Menschen erleiden einen Schlaganfall, ungefähr 300.000 einen Herzinfarkt und circa 500.000 sind von Krebs betroffen. Die Folgen solch schwerer Krankheiten können über einen erheblichen Zeitraum andauern und die Arbeitskraft dieser Menschen lange einschränken. Oft zu lange, um den gewohnten Lebensstandard halten, einen Immobilienkredit tilgen oder zum Beispiel am Wunsch des Vermögenserhalts für die nächste Generation weiter festhalten zu können.
Zur finanziellen Absicherung einer schweren Erkrankung gibt es die sogenannte Dread-Disease-Versicherung. „Dread Disease“ bedeutet übersetzt „gefürchtete Krankheit“. In Ländern wie England, Südafrika oder Australien ist diese Form der Versicherung schon weit verbreitet, in Deutschland ist sie noch vergleichsweise neu. Die Gründe, die für eine Dread-Disease-Versicherung sprechen, sind vielfältig. So wird bei der Diagnose einer versicherten Krankheit ein einmaliges Kapital ausgezahlt. Dieses Geld steht dann zur freien Verfügung. Mit dem Kapital kann man etwa eine Auszeit im Beruf nehmen, spezielle Therapien – auch im Ausland – bezahlen oder Umbaumaßnahmen am und im Haus vornehmen.
Die Dread-Disease-Versicherung der Nürnberger Versicherung beispielsweise wird unter dem Namen „Ernstfallschutz“ angeboten, sie leistet bei der ersten Diagnose einer von mehr als 50 schweren Erkrankungen. Kinder sind bis zum 18. Geburtstag automatisch und kostenlos mitversichert, für sie werden im Falle einer schweren Krankheit 50 Prozent der Versicherungssumme bis zu 35.000 EUR ausgezahlt. Eine Auflistung der Krankheiten und weitere Informationen finden Sie hier. Eine Dread-Disease-Versicherung zahlt unabhängig davon, ob man seinen Beruf weiterhin ausüben kann. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung dagegen wird eine monatliche Rente gezahlt, wenn der Versicherte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf zu mindestens 50 Prozent auszuüben.
Stirbt die versicherte Person innerhalb von 14 Tagen nach Diagnose einer versicherten Krankheit oder durch eine nicht versicherte Erkrankung während der Vertragslaufzeit, erhalten die Hinterbliebenen die vereinbarte Todesfallleistung. Die Höhe des Kapitals bei einer Dread-Disease-Versicherung hängt vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis und den finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen ab. Idealerweise ist die Einmalzahlung so festgelegt, dass damit finanzielle Einbußen für einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren überbrückt werden können. Auch eine bestehende Baufinanzierung sollte bei der Bedarfsermittlung berücksichtigt werden.
Thomas Potthoff
Maklerbetreuer und Subdirektor bei der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG